Ancien Regime & Rokoko Schmuck

(1730-1789)

Das Ancien Regime beschrieb die Zeit der absolutistischen Monarchie in Frankreich, die mit der Französischen Revolution von 1789 endete. Das höfische Rokoko war somit seit etwa 1730 auch im Schmuck tonangebend und führte zu einer Vorliebe für prunkvolles Geschmeide, das auf üppige florale Entwürfe und ausschweifenden Besatz setzte. Mehr erfahren »

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Florale Motive und Rocaille: Schmuck des Ancien Regimes und Rokokos

Beliebte Motive dieser Schmuckstücke waren Schleifen, Girlanden oder florale Formen wie Blüten und ganze Bouquets, reich mit farbigen Edelsteinen besetzt oder ganz mit Diamanten ausgefasst. Bewegliche Zitterbroschen zierten die ausladenen Gewänder der Damen am Hof und überbordendes, asymmetrisches Ornament war damals der letzte Schrei. Im Allgemeinen orientierte man sich am höfischen Leben, dessen Glanz und Glamour. Es blieb kein Platz für die wahren Nöte der restlichen Bevölkerung.

Natürlich fand sich auch die namensgebende Rocaille in den Schmuckentwürfen jener Epoche wieder. Sie umschrieb eine Mischung aus muschel- und volutenförmigem Zierelement (franz. rocaille = Muschelwerk), das durch seinen organischen Schwung und seine Asymmetrie bestach.

Colliers trug man vornehmlich halsnah, als sogenanntes Collier de Chien, oftmals mittig bestückt mit großen Anhängern, die die Decolletés edler Damen zierten.

Um den Glanz von Diamanten hervorzuheben, wurden die edelsten aller Steine vor allem in Silber gefasst. Auch interessant zu wissen: im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Reinheit eines Diamanten noch eine untergeordnete Rolle. Damals interessierte man sich vor allem für dessen Größe, während Farbe und Reinheit heute maßgeblich für den Erwerb eines Diamanten oder diamantbesetzten Schmuckstückes sind.

Handwerkskunst und Dekadenz

Man merkt diesen Schmuckstücken in ihren verspielten, schwungvoll gestalteten Entwürfen, umgesetzt in höchster Handwerkskunst, ihre Nähe zum höfischen Leben mit seiner genussvollen Dekadenz förmlich an. Es ist die Lust am Schmücken, die aus diesen Stücken spricht und die uns noch heute in ihren Bann zieht.

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